Currywurst


Willkommen!

Zum Titel dieses Blogs ...

Als Jugendlicher fuhr ich einmal nachts mit einem Bus der ÖPNV und wunderte mich, warum der Fahrer so rast - man kennt ja sonst bei den Öffentlichen die Fortbewegung im Schneckentempo.
Nach vielen halsbrecherischen Kurven und vermutlich Todesangst bei den meisten (wenigen) Fahrgästen wurde die Intention des hektischen Busfahrers klar: Er hielt plötzlich an einer Imbiss-Bude und kaufte sich eine Currywurst, die er in der nun vorher herausgefahrenen Frei-Zeit genüsslich verspeisen konnte.
Wenn auch offen bleibt, wie sich dies mit den allgemeinen Beförderungsbedingungen vereinbaren lässt (versuche mal, als Fahrgast mit Currywurst in einen Bus einzusteigen), so ist es für mich
die Matapher für die Bewegungsabläufe in vielen Tanzfiguren geworden: Erst beeilen, und dann die Ruhe genießen (siehe Stichwort "Currywurst" in den Techniktipps)!

Jetzt viel Spaß beim Üben, für jeden sollte etwas Interessantes dabei sein ...

Hinweise:
1) Die in diesem Blog verwendeten Schrittbeschreibungen bilden keine vollständige Technik-Definition der Figuren, sondern haben immer nur die jeweils für das Thema nötige Detailschärfe.
2) Einträge mit "ZH" und dem Label "zuhause" sind Tipps mit wenig Platzbedarf, damit man auch während der Corona-Krise 2020 und ggf. später etwas zum Üben hat.
3) Einträge mit "TL" in der Überschrift und dem Label "TechnikDerWoche" sind Zusammenfassung zu realen Kurz-Unterrichtseinheiten, die ich im Rahmen von Mittwochsübungsabenden einer Berliner Tanzschule in Kreuzberg (geschlossen seit Ende 2018) gegeben hatte.

Benutzungstipp:
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TL 24.04.2013 Wiener Walzer - Progression

Um die Progression durch den Raum zu erzeugen, die die Drehungen schön groß und langgezogen - statt quirlig und hektisch - werden lässt, muss man die Bewegungsenergie für den gesamten Bewegungsablauf eines Taktes aus dem Druck des Standbeines "kurz vor 1" erzeugen.

Übung (Rechtsdrehung): Stehe gut auf dem linken Bein mit lockerem Knie, deute mit dem rechten Fuß locker, ohne zu belasten einen Vorwärtsschritt mit Ferse an. Um nun den rechten Vorwärtsschritt konkret in Bewegung zu bringen, musst du dich vom linken Standbein nach unten und vorne abdrücken und nun durchführen "1 - seit - Schluss" mit der bekannten halben Rechtsdrehung. Achte darauf, die Drehung räumlich in die Länge zu ziehen, im Vorwärts-Takt ist der Seit-Schritt "2" wesentlich größer als im Rückwärtstakt - der vorwärts tanzende Partner legt den weiten Weg zurück, der rückwärts tanzende lässt ihn passieren.

Da der Taktschlag "2" immer dieselbe zeitliche Länge hat (im Wiener Walzer normalerweise 1/3 Sekunde), man aber einmal mehr Weg und einmal weniger Weg zurücklegt, hat man im Vorwärtstakt de facto eine höhere Geschwindigkeit als im Rückwärtstakt.
Beachte, dass anfangs beschriebener Start-Schub bei jedem Takt neu aufgebaut werden muss, er erfolgt also (außer beim ersten Takt) als Endung des Schließens bei "3 und". Ebenso darf man sich beim Starten nicht erst in Bewegung setzen, wenn man die Betonung des Taktschlags "1" in der Musik hört, sondern auch hier bereits bei "3 und" des vorhergehenden Taktes. So muss der Herr vor dem Start am besten einige Takte der Musik im Kopf mitzählen, um dann gut einsetzen zu können.

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